Historie

Einzigartiger Name – einzigartige Gemeinde

Die Anfänge der Besiedlung in Treffelstein liegen im Dunkeln. Aus der Frühzeit sind keine schriftlichen Zeugnisse vorhanden. Auch entsprechende archäo­logische Erkenntnisse fehlen bisher.

Doch zeigen endpaläolithische Funde (Silices), dass wohl bereits vor gut 12.000 Jahren die Gegend um Treffelstein besiedelt war und reichlichen Jagdgrund bot. Einige dieser Funde sind im Infozentrum am Drachenturm zu sehen.

Erst Ende des 13. Jahrhunderts findet man historisch gesicherte Unterlagen: 1290 bezeugen zwei Urkunden einen durch Schiedsleute geschlichteten Streit zwischen Abt Heinrich des Klosters Walderbach und Heinrich de Drevenstein (von Treffelstein) um die Flur des verlassenen Dorfes Altenried sowie Weide- und Fischrechte bei Zweifelhof und Biberbach. Die bisher angenommene erste urkundliche Nennung als „Stein“ 1278, wurde zwischenzeitlich von Historikern dem Ort Stein bei Tiefenbach zugeordnet.

Allerdings ist anzunehmen, dass dieses Gebiet bereits wesentlich früher besiedelt war: Die Mauertechnik des Drachenturms lässt eine Entstehung der Burg im 11. Jahrhundert vermuten. Auch der aus dem Slawischen stammende Siedlungs­name legt eine frühere Besiedlung durch slawische Bevölkerungsgruppen zwischen dem 7. und 11. Jahrhundert nahe. Der Ortsname ist vom Slawischen „treba“ ab­zuleiten und bedeutet „Rodung“. Der Laut­ersatz von slawisch „b“ durch bairisch „v“ ist bei slawisch-deutschen Misch­namen häufig zu erkennen. „Stein“ ist ein typischer Bestandteil von Burg­namen an einem Felsen. Demnach ist „Drevenstein“, heute „Treffelstein“, eine Felsenburg an einer gerodeten Waldfläche.

In den folgenden Jahrhunderten ist dokumentiert, dass Treffelstein viele schwere Zeiten überwinden musste. Als wichtiger Grenzort zu Böhmen ­wurde die Ortschaft durch Kriege und Unruhen häufig schwer getroffen. Aber auch Miss­ernten, Hungersnöte und Krankheiten, so auch die Pest 1634/35, brachten namen­loses Leid und unruhige Zeiten über die fried­lichen Einwohner.

Das stetig karge Auskommen im Dorf veranlasste Anfang des 19. Jahrhunderts manche Bewohner in größere Städte wie München, Wien und ­Berlin oder gar ins ferne Nord­amerika abzuwandern. Erst nach der Deutschen Revolution 1848/49 erholten sich Wirtschaft und Gesellschaft. Nichts blieb mehr, wie es einmal war – eine neue Zeit begann.

Doch ab 1914 brachte der Erste Weltkrieg viel Leid und Not – auch Treffelstein musste hohen Blutzoll opfern. Nach kurzer Friedenszeit forderte der Zweite Weltkrieg ab 1940 weitere Opfer.

Eine bessere Zeit beginnt erst nach 1950: Mit Fleiß, Beharrlichkeit sowie Genügsamkeit bauten sich Einheimische und Vertriebene gemeinsam Treffelstein als Heimat auf. Eine aufstrebende Wirtschaft, Handwerksbetriebe, Kramer-Läden, Metzger, Bäcker und einige Gasthäuser sorgten, neben kleinbäuerlichen Nebenerwerbsbetrieben, für ein funktionierendes Auskommen der wachsenden Bevölkerung.

Heute ist Treffelstein ein beliebter Erholungsort für Einheimische und Urlauber. Neben dem wirtschaftlichen und kulturellen Leben, bietet die Gemeinde ein attraktives touristisches Angebot.